Überblick über Führungsstile
Es gibt nicht den einen "besten" Führungsstil, der für alle Mitarbeitenden und Führungssituationen gleichermaßen geeignet ist. Vielmehr hängt der Führungsstil von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.
- der Aufgabe
- den Zielen
- dem Entwicklungsgrad der Mitarbeitenden
- den individuellen Persönlichkeitstypologien
- der Unternehmenskultur
- der Branche
- sowie der Phase, in der sich ein Team befindet (vgl. Tuckman Teamuhr)
Klassische Führungsstile
Merkmale, Einsatzgebiete und Auswirkungen
Die Wahl des richtigen Führungsstils ist entscheidend für den Erfolg von Teams und Organisationen. Unterschiedliche Führungsansätze haben spezifische Auswirkungen auf Motivation, Eigenverantwortung und Arbeitskultur. Die folgenden klassischen Führungsstile bieten jeweils eigene Vorteile und Herausforderungen, deren Wirksamkeit stark von der jeweiligen Situation und den beteiligten Mitarbeitenden abhängt.

➡️ Autoritärer Führungsstil
Der autoritäre Führungsstil zeichnet sich durch eine klare hierarchische Struktur aus. Entscheidungen werden von der Führungskraft allein getroffen und als Anweisungen an die Mitarbeitenden weitergegeben – ohne aktive Einbindung oder Berücksichtigung ihrer Meinungen und Ideen.
✅ Einsatzgebiete:
Krisensituationen, in denen schnelle und entschlossene Entscheidungen erforderlich sind
Arbeitsabläufe mit klar definierten Prozessen und geringen Anforderungen an Kreativität oder Eigeninitiative
Neue oder unerfahrene Teams, die eine enge Führung und klare Anweisungen benötigen
❌ Nachteile:
Einschränkung der Eigenverantwortung, Motivation und Kreativität der Mitarbeitenden
Fehlende Partizipation kann zu Widerstand und einer geringeren Identifikation mit dem Unternehmen führen
Geringe Innovationskraft und starre Strukturen
➡️ Kooperativer Führungsstil
Bei diesem Ansatz stehen Beteiligung und Zusammenarbeit im Vordergrund. Die Führungskraft fördert eine offene Kommunikation, sammelt aktiv Vorschläge und Ideen von Mitarbeitenden und trifft Entscheidungen unter Berücksichtigung ihres Inputs.
✅ Einsatzgebiete:
Situationen, in denen eigene Lösungen der Mitarbeitenden sinnvoll sind
Unternehmen mit flachen Hierarchien und einer werteorientierten Führungskultur
Teams mit hoher Eigenverantwortung und Fachkompetenz
❌ Nachteile:
Entscheidungsprozesse können länger dauern und erfordern hohe Kommunikationskompetenz
Gefahr einer „Verwässerung“ von Entscheidungen, wenn zu viele Meinungen berücksichtigt werden
Erfordert ein gewisses Maß an Vertrauen und Reife innerhalb des Teams bzw. einzelner Mitarbeitenden
➡️ Laissez-faire-Führungsstil
Dieser Führungsstil basiert auf maximaler Autonomie der Mitarbeitenden. Die Führungskraft delegiert Verantwortung weitgehend, greift nur selten in operative Prozesse ein und unterstützt lediglich auf Nachfrage.
✅ Einsatzgebiete:
Hochqualifizierte, selbstorganisierte Teams mit ausgeprägter Eigenverantwortung
Kreative und forschungsorientierte Arbeits-Umfelder
Unternehmen mit agilen oder selbstorganisierten Strukturen
❌ Nachteile:
Kann zu Unsicherheit und Ineffizienz führen, wenn klare Zielvorgaben fehlen
Ungeeignet für unerfahrene Teams oder Mitarbeitende mit geringem Selbstmanagement
Gefahr von mangelnder Führung und Orientierung, wenn keine unterstützenden Strukturen existieren
➡️ Situativer Führungsstil
Der situative Führungsansatz geht davon aus, dass es keinen universell besten Führungsstil gibt. Stattdessen passt die Führungskraft ihr Verhalten flexibel an die jeweiligen Umstände, den Reifegrad der Mitarbeitenden und die Teamdynamik an (z. B. anhand der Teamphasen nach Tuckman: Forming, Storming, Norming, Performing).
✅ Einsatzgebiete:
Dynamische Unternehmensumfelder mit wechselnden Herausforderungen
Teams mit unterschiedlichen Erfahrungs- und Kompetenzstufen
Führungskräfte, die individuell auf Mitarbeitende eingehen und deren Entwicklung fördern möchten
❌ Nachteile:
Erfordert hohe soziale und emotionale Intelligenz der Führungskraft
Kann inkonsequent oder unberechenbar wirken, wenn keine klare Führungsstrategie erkennbar ist
Setzt voraus, dass die Führungskraft unterschiedliche Stile sicher beherrscht und flexibel einsetzen kann
Fazit: Kein Führungsstil ist universell optimal
Die Wirksamkeit eines Führungsstils hängt maßgeblich von der jeweiligen Situation, den beteiligten Personen und der Unternehmenskultur ab.
Während der autokratische Stil klare Strukturen vorgibt, fördert der kooperative Stil die Partizipation. Der Laissez-faire-Ansatz ermöglicht maximale Eigenverantwortung, birgt aber Risiken bei unstrukturierten Teams. Der situative Führungsstil bietet die größte Flexibilität, erfordert jedoch hohe Anpassungsfähigkeit und Führungskompetenz.
Moderne Führung bedeutet, den richtigen Stil zur richtigen Zeit einzusetzen – angepasst an Menschen, Herausforderungen und Unternehmensziele.
Erfolgreiche Führungskräfte entscheiden daher ganz bewusst, welcher Führungsstil in welcher Situation sinnvoll und angebracht ist. Voraussetzung ist natürlich, dass man als Führungskraft in der Lage ist, entsprechend der individuellen Anforderung den eigenen Führungsstil, den man quasi per Persönlichkeitstypologie mitbringt, anzupassen.

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